01.04.17

Geht unser Traum vom Max-Morlock-Stadion in Erfüllung?

Wer gestern im Stadion oder auch in den letzten Tagen schon in der Stadt Nürnberg unterwegs war, wird es kaum übersehen haben. Überall findet man Plakate, Fahnen, Bandenwerbung und Flyer mit Abbildungen von Max Morlock und mehr oder weniger markanten Sprüchen. Die Consorsbank möchte damit darauf aufmerksam machen, dass sie neuerdings die Namensrechte am Fußballstadion erworben hat und dieses nun „mit Hilfe der Fans“ nach dem größten Fußballer in der Geschichte des 1.FC Nürnberg benennen möchte. Mittels Crowdfunding sollen in den nächsten Wochen 800.000 € aus der Bevölkerung gesammelt werden, damit dem nürnberger Anhang sein Traum vom Max-Morlock-Stadion erfüllt wird. Aber ist „das“ wirklich unser Traum?

Die Kampagne „Max-Morlock-Stadion jetzt!“ setzt sich bereits seit Jahren dafür ein, dass das Stadion nach Max Morlock benannt wird. Dabei ging und geht es vor allem darum, die Leistungen und Verdienste von Max Morlock für den 1.FC Nürnberg entsprechend zu würdigen und entgegen der im Fußball immer weiter fortschreitenden Kommerzialisierung, den Namen der Spielstätte nicht an einen Geldgeber zu veräußern, sondern für das Gedenken an Max Morlock nach diesem zu benennen. Eigentlich muss man gar nicht lange überlegen, um darauf zu kommen, dass sich ein Max-Morlock-Stadion, welches gegen den Kommerz stehen soll, und eine Umbenennung in Max-Morlock-Stadion durch die Consorsbank grundsätzlich widersprechen.

Durch die bloße Änderung des Namens lassen sich aber leider viel zu viele Leute blenden und vergessen dabei die eigentliche Intention eines Max-Morlock-Stadions. Diese ist nämlich auf keinen Fall, den Namen für eine Werbeaktion der Consorsbank her zu nehmen. Werbeaktion? Ja, oder glaubt irgendjemand tatsächlich, dass die Consorsbank, ein Wirtschaftsunternehmen, mehrere Millionen Euro für die Namensrechte bezahlt, um das Stadion dann einfach aus gutem Willen so zu nennen, wie die Fans es gerne hätten? Allein schon die Tatsache, dass hunderte Werbeflächen in Stadt und Stadion auf das Crowdfunding aufmerksam machen, ein Werbespot gedreht wurde und je nach Höhe der Spende auch noch Prämien an die Geldgeber verteilt werden, wirft bei mir die Frage auf, warum man denn dann nicht gleich dieses Geld verwendet, um den Stadionnamen zu ändern, sondern damit für eine Aktion wirbt, die es aus anderer Quelle wieder beschaffen soll? Richtig, eine Werbeaktion.

(http://www.faszination-nordkurve.de/component/joomgallery/spieltage/saison-20052006/bundesliga/28-glubb-mainz/0506-glubb-mainz-13-1227?Itemid=56#joomimg)

Die Consorsbank hält die Namensrechte am Stadion  für die nächsten drei, eventuell vier, Jahre - und dann? Viele von euch werden sich an dem Glauben festhalten: „Wenn das Stadion erst mal Max-Morlock-Stadion heißt, traut sich niemand mehr es nochmal anders zu nennen.“ Dem mag zwar so sein, aber was würde das eigentlich bedeuten? Das Stadion gehört stand heute immer noch der Stadt Nürnberg und wenn sich in ein paar Jahren niemand mehr findet, der Geld für einen Stadionnamen bezahlt, muss es auf eine andere Art und Weise verdient werden. Die Stadt wird also zwangsläufig die Miete für den Stadionbetrieb erhöhen, was im Endeffekt bedeutet, dass der Club selbst später draufzahlt, um das Stadion nutzen zu können. Falls der Verein selbst in der Zwischenzeit den Betrieb des Stadions von der Stadt übernimmt, wird auch er Geld aus der Vermarktung des Stadionnamens verdienen müssen. Wenn sich nun, nach eurer Vorstellung, aber niemand mehr traut die Namensrechte des Stadions zu übernehmen, könnt ihr euch ja selbst ausdenken, was das bedeutet. Und im dritten Fall gibt es nach der Consorsbank eben doch wieder einen neuen Sponsor, der dem Stadion dann seinen Namen gibt. Damit wäre der Name Max-Morlock-Stadion wohl für immer mit der Crowdfunding-Aktion der Consorsbank verbunden und die Möglichkeit, das Stadion Max Morlock zu Ehren nach ihm zu benennen, in die Tonne geworfen.


Daher möchte ich jeden, der bis jetzt vor hatte das Crowdfunding zu unterstützen, bitten, sich vielleicht doch noch einmal Gedanken darüber zu machen, wem und vor allem für was er da sein Geld spendet.

Ich persönlich habe mich aus den genannten Gründen dazu entschieden, mich nicht am Crowdfunding zu beteiligen, sondern, für die vor kurzem aufgestellte Serie von 41 Spielen in Folge mit eigenem Treffer, 41 € direkt an den 1.FC Nürnberg zu spenden. Jeder kennt die finanzielle Situation. Den Verein plagen Verbindlichkeiten in Millionenhöhe, jedes Jahr müssen Leistungsträger verkauft werden, um die Lizenz zu sichern. Warum sollte man dann, sofern man sich Fan dieses Vereins nennt, Geld für etwas spenden, wovon der 1.FC Nürnberg rein gar nichts hat und im schlimmsten Fall am Ende auch noch draufzahlt? Ich hoffe, dass ich hiermit ein paar Leute erreichen kann und würde mich freuen, wenn sich vielleicht sogar jemand findet, der meinem Beispiel folgen möchte und etwas direkt an den 1.FC Nürnberg spendet. In dem Fall könnt ihr eure Spende unter dem Verwendungszweck „Spende für 1.FCN e.V.“ an folgendes Konto überweisen:

Empfänger: 1. FC Nürnberg
IBAN: DE 46 77 069 46 1000 64 00000


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